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Der “Messias” ist weg: Ein biblischer Alp-Daum erwischt den 1. FC Köln

Vonadminjn

Jun 3, 2009

Ein unmoralisches Angebot hat Christoph Daum am Pfingst-Wochenende verführt seine große Liebe und Herzensangelegenheit, den 1. FC Köln, zu verraten und zu verkaufen. Ein Angebot, was man offenbar nicht ablehnen konnte. Ein Angebot, von dem sogar FC-Präsident Wolfgang Overath sagt, dass er nicht wüsste, wie er sich entschieden hätte. Das will schon was heißen, denn Overath ist in seiner Zeit als Spieler dem 1. FC Köln über 15 Jahre lang treu geblieben, obwohl er sicherlich auch das eine oder andere Angebot erhalten hat.

Ein Rückschlag biblischen Ausmaßes

Ausgerechnet an Pfingsten wurde dem 1. FC Köln der Messias genommen. Ein Schlag ins Gesicht der vielen Fans des Vereins. Ein Schlag aus heiterem Himmel, geschehen an einem Pfingstmontag, wie er in der Bibel fast treffend im 2. Kapitel der Apostelgeschichte beschrieben ist:
„Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.”

Das Haus, dass von einem gewaltigen Wind, ja von einem Orkan aufgewühlt und quasi auf den Kopf gestellt wurde, ist in diesem Fall wohl das Geißbockheim, welches gerade auf dem Weg war kein Tollhaus der Liga mehr zu sein. Nicht mehr die Zentrale eines Karnevalsvereins, der 19 Trainer in 16 Jahren verschlissen hat und die Bundesliga unfreiwillig um Anekdoten wie zum Beispiel den Zypern-Hauptsponsordeal bereichert hat.

Alles das schien in eine dunkle Phase der vergangenen Jahre zu fallen, die mit der Rückkehr des Messias endgültig ad acta gelegt sein sollte.

Doch dann kam Judas und verkaufte den Messias für viele Silberlinge

Offenbar war es der Anwalt von Daum, der am frühen Samstagabend dieses Angebot bekam, welches Christoph Daum am Ende nach gut 30 Monaten wieder von seiner “großen Liebe” trennt. Das unmoralische Angebot erreichte den Anwalt in seinem Feriendomizil. Von dem aus er dann auch den ganz großen Deal bis ins kleinste Detail aushandelte, und schließlich auch erfolgreich über die Bühne brachte.

Ein Vertragswerk, das Daum am Ende nur noch abnicken musste und ihm somit in den kommenden 3 Jahren deutlich mehr Millionen einbringen wird, als er wahrscheinlich in den nächsten 10 Jahren beim 1. FC Köln verdient hätte.

Der 1. FC Köln braucht jetzt ein neues Testament

Wenn alles korrekt überliefert ist, dann wurden nicht nur die Verantwortlichen des 1. FC Köln, nein sogar Christoph Daum von dem Angebot dermaßen überrascht, dass alle unvorbereitet in Situationen reinrutschten wo Stunden vorher keiner mit rechnen konnte. Der Verein in eine plötzlich notwendig gewordene Trainersuche, gut 3 Wochen vor dem Trainingsauftakt und Christoph Daum in einen 3-Jahres Vertrag, der ihm laut Medienberichten insgesamt netto eine zweistellige Millionensumme einbringt. Eine Summe für die so manch einer auch seine Mutter verkaufen würde.

Aber wie fühlt sich dann die verkaufte Mutter? In diesem Fall sind das die Fans des 1. FC Köln, die nach einer ruhigen Saison mit einem ungefährdeten Klassenerhalt die berechtigte Hoffnung hatten nun den nächsten Schritt in eine bessere FC-Zukunft gehen zu können .

Eine bessere Zukunft, ähnlich der ruhmreichen Vergangenheit, all das war seit seinem dubiosen Rauswurf 1990 für die FC-Fans unvermeidbar mit dem Namen Daum verbunden.

Alle, meist deutlich weniger erfolgreichen Trainer der nachfolgenden gut 16 mageren Jahre, wurden immer mit Daum verglichen. Keiner konnte dem Vergleich standhalten, weil keiner es mehr schaffte den 1. FC Köln zur zweiten Kraft neben dem FC Bayern München zu machen, sowie in den letzten beiden Saisons vor Daums Rauswurf. Vielen war es nicht einmal möglich den Verein in der 1. Liga zu halten. 19 haben es versucht und 19 sind mehr oder weniger auch am Geist der Vergangenheit in Person von Christoph Daum gescheitert oder haben aufgegeben.

Jetzt knapp 19 Jahre nach dem legendären Rausschmiss Daums während der WM in Italien hat der 1. FC Köln erstmals die Chance die Ära nach dem so genannten Messias und Heilsbringer für die Kölner einzuläuten. Der Verein kann durch den plötzlichen aber freiwilligen Abgang Daums endlich beginnen eine neue Vereinsgeschichte zu schreiben, das “Neue Testament” des 1. FC Köln. Ein Trainer der erstmal nicht mehr mit Daum verglichen werden wird, weil dieser sein eigenes Denkmal innerhalb von Stunden selbst pulverisiert hat.

Eine einzigartige Chance für den 1. FC Köln und sein Umfeld

Jetzt hat der Verein ungewollt eine Chance bekommen, die er und sein gesamtes Umfeld nutzen muss. Man kann sich nun emanzipieren und zeigen, das der 1. FC Köln auch der 1. FC Köln ist und nicht mehr der 1. FC Daum, den viele Fans über Jahre in ihm gesehen haben und sehen wollten. Jeder Trainer in der 1. Nach-Daum-Ära war eigentlich von vornherein schon zum Scheitern verurteilt, weil er sich an Daum messen musste, allerdings ohne das er auch nur annähernd eine schlagkräftige Truppe an die Hand bekam, wie Daum sie Ende der 80-iger Jahre in Köln zu Verfügung hatte.

Und eines hat der 1. FC Köln jetzt auch erfahren müssen, man sollte sich niemals zu sicher sein und sich auf dem Erreichten ausruhe, Stillstand ist Rückschritt. Still steht beim FC kurz nach dem Daum-Abgang nichts mehr, selbst der Dom wackelt in seinen Grundfesten, denn eigentlich war alles nur noch in der Vorfreude der Bevorstehenden Rückkehr Podolskis. Nur wenige Tage fehlten um drei Namen endlich gleichzeitig in Diensten des Vereines zu haben, die unvermeidbar mit Erfolg verknüpft werden. Das FC-Super-Dreigestirn aus Präsident Overath, Trainer Daum und Top-Spieler Lukas Podolski. Jetzt sind diese Träume so kurz vor der Verwirklichung tatsächlich noch zerplatzt, etwas womit niemand rechnen konnte, so nah war man schon am Ziel.

Aber man sollte jetzt beim FC den Kopf nicht in den Sand stecken, die Voraussetzungen für eine erfolgreichere Zukunft sind trotzdem vorhanden, auch ohne Daum kann der FC wieder nach oben kommen. Alles was jetzt braucht ist ein glückliches Händchen bei der Auswahl des neuen Trainers, der mit noch ein paar Anpassungen im Kader eigentlich keine Probleme haben sollte die Geißböcke auch im zweiten Jahr in der Bundesliga zu halten.

Besonnen einen neuen Trainer suchen, nichts überstürzen

Das Licht am Ende des Tunnels kann auch ein herannahender Zug sein, der einen plötzlich und unvorbereitet überrollt. Dieses haben alle dem 1. FC Köln Nahestehenden durch den plötzlichen Abgang von Christoph Daum gemerkt. Selbst die intensivsten Treueschwüre, und noch vor wenigen Tagen getätigte Aussagen haben ab einer bestimmten Geldsumme offenbar bei einigen keinen Wert mehr. Diese Summen, die da gezahlt werden, haben für den 1. FC Köln ebenfalls biblische Ausmaße und sind in einer Liga, in der man sicherlich noch viele Jahre nicht mitspielen wird. Man kann aber mit den vorhandenen Mitteln und dem vorhandenen Umfeld trotzdem erfolgreiche Zeiten in der Bundesliga einläuten und mit ein bisschen Glück vielleicht auch wieder in obere Tabellenregionen vorstoßen.

Bei der Trainersuche sollte man jetzt ruhig und gewissenhaft abwägen und für den Verein eine hoffentlich richtige und vor allem wegweisende Entscheidung treffen.

Ein Trost für alle FC-Fans sollte das sein, was Lukas Podolski zum Abgang von Christoph Daum gesagt hat, ob er jetzt nicht auch ins Grübeln komme, ob seine Rückkehr richtig ist. Er komme nicht zurück wegen irgendeinem Trainer, sondern weil er den Verein liebe und gemeinsam mit ihm noch Großes erreichen will. Auch dies ist ein Treueschwur, allerdings hat man bei ihm das Gefühl das er von ganzen Herzen kommt und länger hält als die von Christoph Daum.

“FC-Trainer Christoph Daum hat intern der Mannschaft klar gemacht: „Für alle, wirklich alle, ist am 25. Juni Trainingsauftakt
(Christoph Daum am Tag des letzten Zusammentreffens der Mannschaft zum Saisonende)

“Ich bleibe! Ich will Großes aufbauen…
Es wird keinen EXPRESS-Live-Ticker im Sommer geben. Ich bleibe. Davon können
Sie zu 100 Prozent ausgehen. Ich will da keine Fragezeichen im Raum stehen lassen.”

(Christoph Daum am 21.04.2009)

Wie soll es in Köln weitergehen und mit wem? Hier mitreden…

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Quelle Schlaunews.de

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